Das rote Tuch
Christine Kolitzus-Hanhart / Fritz
Franz Vogel
An mehreren Orten der Ostschweiz gibt
es gemäss Telefonbuch im Umkreis von 70 Kilometern zu Diessenhofen
noch heute Strassennamen, die auf eine Rotfärberei hindeuten: 9213
Hauptwil, 8730 Uznach, 8413 Neftenbach, 9055 Bühler, 8594 Güttingen.
Daneben gibt es Orte, die noch keine topografische Erinnerung an
diese wichtige Industriezeit errichtet haben, wie Aadorf oder
Diessenhofen.
Im letztgenannten Ort gibt es ein
kleines, sorgfältig eingerichtetes Museum, in dem Zeugen dieser
frühen Druckindustrie versammelt sind: Werkzeuge, Model, bedruckte
Stoffe und anderweitige Archivalien. Im Zuge der ehrenamtlichen
Erfassung in den letzten Jahren kam ein Packen von über 1200
Zeichnungen zum Vorschein, dessen Herkunft unbekannt ist. Mit
Spürsinn und detektivischem Geschick wurde in der Folge die
Geschichte der Rotfärberei und des Zeugdrucks in Diessenhofen neu
aufgerollt und das damals wichtige lokale Wirtschaften in einem
Indizienprozess in unsere Tage verlängert. Globalisierung, so ist an
der Recherche zu erkennen, ist kein neues Phänomen…
Wenn wir von Rotfärberei und
Zeugdruckerei reden, so sind das grundsätzlich zwei verschiedene
Berufsfelder. Nach der Herstellung von (Baumwoll)stoff als Meterware
wurde das Tuch unter Verwendung von Krappwurzeln in einem mehrere
Wochen dauernden Prozess rot eingefärbt. Die Färber verkauften dann
das fertige Tuch an die Drucker, die mit ihren Ätz- und
Druckverfahren teilweise die Farbe wieder aus dem Tuch auslösten und
die gebleichten Stellen mit andern Farben bedruckten. Dieser
veredelte Stoff wurde zu Taschen-, Kopf- und Halstüchern
konfektioniert und in alle Welt exportiert.
Die rot färbende Krappwurzel findet im
17. Jahrhundert aus dem vorderen Orient zwischen Griechenland und
Türkei, dem damaligen Adrianopel, den Weg nach Südfrankreich. Dort
wird das farbintensive Kraut angebaut und in die wasserreicheren,
nördlich gelegenen Länder verkauft, um (Türkisch)rotfärbereien zu
betreiben. Ein Epizentrum der frühen Textilindustrie etabliert sich
in Mülhausen, wo verschiedene Wirtschaftsrouten (Nord<>Süd,
Ost<>West) zusammenführen. Innerhalb weniger Jahre wachsen
ländliche Dörfer zu Städten, Fabriken werden gebaut, Techniken
verfeinert und Exportgebiete erschlossen.
Die schweizerische
Baumwollindustrie und deren vielfältige Handelsbeziehungen (z.B.
Sulzer) sind darin mit Geld und Wissen verflochten. Um 1800 sind
nicht nur die Rotfärbereien in Mülhausen eine Topadresse, sondern
auch andere Färbe- und Druckbetriebe, so vor allem für Tapeten und
Dekopapiere (z.B. in Rixheim).
Die Färbung von Textilien ist jedoch
nach wie vor schwierig. Es hapert an gleichmässigem Farbauftrag, an
der Qualität durchfärbender Pigmente, an geeigneten Motiven und an
gleichbleibender Wassermenge für den Färbevorgang. Man sucht
Standorte, an denen Ressourcen und handwerkliche Qualität stimmen.
In der Schweiz gedeiht die Textilindustrie deshalb bereits früh
(Glarnerland, Zürcher Oberland, Winterthur, St.Gallen…). An den
heute mehr oder weniger bekannten Adressen der Rotfärberei (Islikon,
Aadorf, Arbon und Diessenhofen) gab es dauerhaft Wasser, um dieses
Gewerbe im 19. Jahrhundert zu intensivieren und darauf zu
fokussieren.
Zwar sind die Geschichte und die
Technik der Rotfärberei bezüglich der wirtschaftlichen Aspekte vor
allem anhand der Sulzerschen Rotfarb in Aadorf gut aufgearbeitet und
publiziert. Keine Forschung wurde jedoch bislang darüber betrieben,
welche Motive auf diesen Tüchern verbreitet wurden und woher
solcherlei Bildideen stammten, also die Ästhetik der
Zeugdruckereien. Die Menge und die formale Bandbreite des
vorliegenden Materials sind in Diessenhofen beeindruckend, und vor
allem einzigartig. Die relative Geschlossenheit der Stile lässt auf
ein paar wenige Bildautoren schliessen.
Auch wenn die Zeichnungen als
Gebrauchsgrafik nicht einer bestimmten Person zugeschrieben werden
können – bislang konnten keine Verzeichnisse, Unterschriften oder
anderweitige Nachweise auf den Entwürfen gefunden werden; in
Handwerkerbetrieben werden Werkstücke bis heute ja kaum signiert –
so steht der aus dem elsässischen Mülhausen nach Diessenhofen
eingewanderte Dessinateur Friedrich Herrmann im Vordergrund.
Herrmann, am 12.07.1791 geboren und in Mülhausen vermutlich in einer
der Fabriken angelernt und mit dem entsprechenden Wissen gross
geworden, ist 1833 in Schaffhausen als Einwohner verzeichnet, nachdem
er etwa zwei Jahre zuvor die Direktion der Zeugdruckerei Seiller &
Co übernommen hat.
1835 kauft er in Diessenhofen einen von Heinrich
Hanhart gegründeten Färbe- und Druckbetrieb. Als Zeichner und
Drucker ist dies sein Metier; er glaubt an eine entsprechende
Wertschöpfung, vor allem darum, weil er das Rottuch selber
herstellen konnte. Mit gut 40, im Zenith seines handwerklichen
Könnens, wird er selbständig, beginnt zu delegieren und wechselt
das Lager vom Angestellten zum Arbeitgeber und Fabrikbesitzer. Sein
Betrieb rentiert: Bereits 1837 arbeiten 110 Personen an 45 kleineren
und mittleren Drucktischen, eine durchaus respektable
Produktionsstätte.
Das bisher weder publizierte noch
aufgearbeitete Konvolut an Zeichnungen auf krappgefärbtem Papier
umfasst also Vorlagen für die Stoffdruckerei. Hunderte von
Entwürfen, die zwischen 1810 und 1860 entstanden sein dürften,
modulieren Streifen, Ecken, Fassungen und Füllungen.
Ebenso finden
sich komplexe Paisley-Muster, dessen Name auf die schottische Stadt
zurückgeht, in der diese typischen Muster, sogenannte Indiennes, im
Zuge der britischen Kolonialisierung Indiens produziert wurden.
Weitere figurative Zeichnungen dokumentieren den Zeitgeist des
Biedermeiers oder verweisen mit bekannten Persönlichkeiten auf
bestimmte Absatzmärkte und Exportländer: Was gab es Schöneres, als
in ein Tuch zu schnupfen, dessen Zentrum wichtige Persönlichkeiten
zierten.
Interessant sind die stilistischen
Besonderheiten, denn es ist offensichtlich ein Zusammenhang
festzustellen von volkstümlichen Mustern, die um 1810 im Elsass
hergestellt und die um 1840 in Diessenhofen gedruckt werden. Es sei
dahingestellt, ob Herrmann die Zeichnungen oder wenigstens einen Teil
davon aus Mülhausen mitnahm, ob er sie erst hier in Schaffhausen
oder Diessenhofen anfertigte oder anfertigen liess oder ob er sie
nach der Übernahme der Fabrikation in Diessenhofen allenfalls an
seinem Herkunftsort als Altware zur Überarbeitung und (nochmaligen)
Verbreitung aufkaufte. Dazu müssten Farb- und Papieranalysen eine
Datierung vorgeben.
Eine solche Bestimmung ist insofern
interessant um festzustellen, ob der Bildautor sozusagen im Prozess
der Musterentwicklung selbst dabei war, also Teil der Findungen ist,
oder ob er die elsässischen Muster rezykliert hat. Vieles spricht
dafür, dass er zumindest Teil der «ästhetischen Mentalität» war,
indem er die Entwicklung der Zeugdruckerei mit seiner Handschrift
mitprägte.
Anhand der Zeichnungen lässt sich eine
Art Entwicklung ablesen, oder zumindest die Zutaten, was Grundlagen
sind und wie sich darauf Könnerschaft und Virtuosität aufbauen.
Einfache Formen der Grafik – Punkt, Linie, Kreis, Quadrat,
Rechteck, Dreieck, Ellipse – werden wie ein Alphabet geübt.
Händische wie instrumentelle Technik wechseln sich dabei ab. Mehr
als Bleistift, Lineal, Winkelmass und Zirkel braucht es an sich
nicht, um die Grundlagen zu erlernen.
Die Gebrauchsgrafik zeigt sich
auch weiter in der genügsamen Farbverteilung: weiss oder schwarz auf
rotem Grund. Keine Experimente, keine Farbstellungen. Wir können dem
Zeichner sozusagen bei dessen Gestaltungsprozess zuschauen: beim
Entwerfen, Verschieben, Festsetzen und Kombinieren von Elementen und
Mustern. Alle Stufen der kreativen Arbeit sind vorhanden. Es ist ein
dauerndes Ent- und Verwerfen, von der Skizze mit Fixpunkten bis zur
austarierten, arbeitsintensiven Vorzeichnung, die den Eindruck des
später zu druckenden Tuches an Intensität vorwegnimmt.
Mit Leim
wurde Papier angesetzt, mit Stecknadeln Transparentpapier fixiert.
Mit Pergamin wurden einerseits die Rapporte gefertigt, anderseits die
Muster von den gemalten Vorlagen weggenommen und auf Model
übertragen, indem die Zeichnung in ein filigranes System mit
Metallbolzen umgesetzt wurde. Mit den (Zeichnungs- und Druck)farben
Gelb, Weiss und Schwarz wurde ein hoher Kontrast erreicht und neue
Raffinessen erkundet.
Wie eingangs erwähnt, gab es an
mehreren Orten im Kanton Thurgau Rotfärbereien. Veredelnde
Druckereien hingegen waren sicherlich kleiner an der Zahl, da
Produktion und Absatz aufgrund veränderlicher Moden heikler waren.
Die Kattundruckereien waren vor allem exportorientiert, so nach
Fernost, Indien und in die Türkei. Die Thurgauer haben sie also
nicht erfunden, die Rotfärberei und Zeugdruckerei, doch dank
Perfektion und Qualität konnten sie sich sogar gegen die
ausländischen Produktionsorte behaupten.
Buchverweis
Das 276-seitige Buch im Folioformat
umfasst über 1000 Zeichnungen und deren Vermassung, einen
Forschungsbericht zur vorliegenden Gebrauchsgrafik, eine aus
verschiedenen Archiven eruierte Zeitlinie, Abbildungen aus der
Geschichte der Rotfärberei und Kattundruckerei in und um
Diessenhofen sowie Verweise in Stoffsammelalben aus dem späten 19.
Jahrhundert, als die Rotfärberei und Druckereien zu existieren
aufgehört hatten.
Die Buchherausgabe wurde finanziell unterstützt
durch die Stadt und die Bürgergemeinde Diessenhofen, sowie die TKB.
Der Kanton Thurgau hat einen Druckkostenbeitrag von fünftausend
Franken (!) abgelehnt, weil das Buch «nicht im Interesse der
kantonalen Geschichtsforschung» sei und nicht den Anforderungen
entspreche, «die wir an wissenschaftliche Publikationen stellen.»
Bei 400 Arbeitsstunden allein für die Publikation eine wahrlich
beschämende Haltung!
Nähere Informationen zum Buch unter
ffvogel@mus.ch. Für Führungen im Museum Diessenhofen: Christine
Kolitzus-Hanhart 052 657 25 71.
Autoren
Christine Kolitzus-Hanhart (geb. 1941
in Diessenhofen), 1957 Frauenfachschule und Modefachschule in
Zürich.
Ab 1962 Arbeit als Dessinateurin von Stoffen und Tapeten
in modegrafischen Ateliers in Deutschland,
ab 1997 drei Semester
Kunstgeschichte an der Uni Zürich,
1999–2013 Mitarbeiterin in
der Afrika-Abteilung am Völkerkundemuseum Zürich
(Inventarisierung,
Präsentation),
2012–2014 Recherche und Neugestaltung der
Ausstellung zur «Rotfärberei» im Ortsmuseum Diessenhofen. Sie lebt
in CH–Diessenhofen.
Fritz Franz Vogel (geb. 1957 in
Luzern). Dr. phil. Er arbeitet als Kulturwissenschaftler und
Fotohistoriker, Herausgeber und Kurator seit 1992 produktiv,
kooperativ und interdisziplinär in den Medien Text, Fotografie und
Buch (Gestaltung, Druckvorstufe und Herausgeberschaft). Forschungen,
Lehrtätigkeit, Publikationen und Ausstellungen in den Bereichen
inszenierte und dokumentarische Fotografie, populäres und freies
Theater, Bildwissenschaft, Exponatik, Alphabete, Körperbilder und
Erotica. Er lebt in CH–Diessenhofen.
Diessenhofen sieht Rot, wunderbar rot!
Hanna Zielmann
650 Stunden unentgeltlicher Arbeit
haben die Textilkennerin Christine Kolitzus-Hanhart und der
Kunsthistoriker Fritz Franz Vogel in ihr Buchprojekt über die
Rotfärbe und Zeugdruckerei in Diessenhofen gesteckt. Ihr
bibliophiles Ergebnis ist ein Farbrausch in Rottönen.
An der Buchvernissage vom letzten
Freitag vor 60 Gästen legten die beiden Autoren in einem stimmigen
Abend aus fröhlicher Wissenschaft und kriminellem Spürsinn dar, wie
es zu diesem Buch kam: Dass Kolitzus bei der Neueinrichtung des
Museums weit über 1000 verdreckte Zeichnungen fand, wie sich dank
Archivalien in Frauenfeld, Diessenhofen, Arbon und Schaffhausen
herauskristallisierte, dass ein gewisser Friedrich Herrmann
(1791–1855) aus Mülhausen, der als Dessinateur in Schaffhausen
seinen Direktionsposten in einem Färbebetrieb aufgab, 1835 einen
Betrieb in Diessenhofen übernahm.
Dank seines textilgrafischen
Könnens beschäftigte der Fabrikbesitzer 1837 bereits über 100
Färber und Drucker, denn er wusste: Mit dem veredelten Zeugdruck
liess sich weit mehr Rendite erwirtschaften statt mit blosser
Färberei mit der Krappwurzel. Und er exportierte weit in den Orient,
weil seine Textilwaren besser waren als die seiner Konkurrenz. Als er
1855 verstarb und sein Betrieb an Sohn und Schwiegersohn
weitergereicht wurde und unter dem Namen «Gebr. Deutsch» 1867 an
der Weltausstellung in Paris ausstellte, dort eine Medaille für
exklusiv bedruckten Stoff holte, war das Gewerbe auf dem Höhepunkt.
Doch dann kam die Konkurrenz.
Synthetische Farben, mechanische Fortschritte und veränderter
Modegeschmack liessen den Absatz in den Keller rasseln. 1884 wird die
Fabrik stillgelegt, nach einer langen Generation 1947 endgültig
liquidiert, die Liegenschaft an die Stadt Diessenhofen verkauft. In
Erinnerung an vergangene Industrietage wird 1961 im renovierten
Gebäude eine Ausstellung zur Rotfärberei und Zeugdruckerei
eingerichtet mit Fokus auf das alte Handwerk. Doch erst
Kolitzus/Vogel untersuchen die Handschrift der verdreckten
Zeichnungen und stellen den Wert der als Stopfmaterial gebrauchten
Stoffreste sicher, denn sie enthalten die Copyright-Verweise der
Produzenten. Im 272-seitigen, informativen Schaubuch sind über 800
Handzeichnungen abgebildet, von der einfachen Linie bis zum komplexen
Eckmotiv für Muchoirs und Foulards.
Man erkennt, welche Einflüsse –
Stadt, Klassik, Biedermeier etc. – die Handschrift des Zeichners
prägten, welche Techniken er anwandte, um blühende Blumenwiesen,
mäandrierende Girlanden oder reinfarbige Palmetten und Paisleys zu
entwerfen, Bordüren und Interieurs zu kombinieren, die dann von
Modelstechern und Druckern präzis und in leuchtenden Farben
umzusetzen waren. Der Zeichner hatte keine Arbeit gescheut,
Hochleistung und Präzision für den Weltexport zu investieren: Da
sah jemand vor allem Rot. Kolitzus/Vogel haben den Schatz gehoben und
eine wunderbare Publikation gemacht, allen Umständen zum Trotz, denn
der Kanton Thurgau verweigerte einen Druckkostenzuschuss mit der
Begründung, dass eine solche wissenschaftliche Aufarbeitung «nicht
im Interesse der kantonalen Geschichtsschreibung» sei!
Was im Buch ein Augenschmaus, was in
der Ausstellung eine Exklusivität (die Textildesignerin Andrea Buck
entwarf aufgrund der alten Muster neue Designs für ihre aktuelle
Stoffmusterkollektion, die demnächst da und dort auf den Laufstegen
der Mode zu sehen sein wird), so war die Buchvernissage selbst eine
kleine Sensation. Denn Kolitzus/Vogel präsentierten nicht nur die
Geschichte der Rotfärberei und des Zeugdrucks, sondern auch dessen
Nachwehen und Projektionen. Sie zeigten auf, wie ein blühendes
Geschäft wegen fehlender Innovation in den Konkurs geriet und wie in
der Bevölkerung das Bedürfnis nach Erinnerung wuchs und wie die
Musealisierung vorangetrieben wurde, wie aber auch alten Formen neues
Leben eingehaucht werden kann.
Das Sensationellste bewahrten sich die
beiden jedoch zum Dessert auf. Als die Thurgauer Firmen, so auch die
Greutersche Rotfarb und Kattundruckerei in Islikon, bankrott gingen,
hat ein gewiefter Heinrich Fügli 1892 zumindest zwei
Stoffsammelalben zusammengestellt, um die Textilien der Nachwelt zu
erhalten.
Ein solches Album liegt seit Jahrzehnten in Islikon. Ein
zweites tauchte nach einer bislang unbekannten, hundertjährigen
Irrfahrt – 1895 ist es noch im Gewerbemuseum in Zürich verzeichnet
– in einem Antiquariat in Hamburg auf, fand den Weg nach Fribourg
und wurde dort von den Autoren aufgestöbert. Leider hat es die
Gemeinnützige Gesellschaft Diessenhofen im letzten Dezember
verpasst, die einmalige Chance zu packen und dieses Album, in dem
auch Zeichnungsvorlagen aus dem Museum zur Musterherstellung dienten,
zum Vorzugspreis zu kaufen und als Leihgabe dem Ortsmuseum in
Diessenhofen zur permanenten Besichtigung zu stellen.
Doch das
Versagen wiegt nicht allzu schwer: Das historische Museum Frauenfeld
hat auf Empfehlung der beiden Autoren das Sammelalbum in einer
beherzten Aktion gekauft. So lagen für die Buchvernissage beide
Exemplare, 124 Jahre nach deren Entstehung, auf einem goldigen
Katafalk lieblich nebeneinander zum ästhetischen Vergleich vereint,
bevor beide wieder in ihren musealen Depots verschwinden.
Auch das bibliophile Werk von
Kolitzus/Vogel dürfte bald entrücken, denn ihre bis auf den
heutigen Tag aktualisierte Recherche wurde nur in einer Kleinauflage
hergestellt und ist wohl bald vergriffen…
Die Ausstellung samt Einblick in die
beiden Stoffsammelalben ist bis ca. Mitte Mai auf Anfrage hin
zugänglich (ffvogel@mus.ch, 044 780 07 51).
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